Samstag 4. August 2012

Um 6 Uhr morgens geht es los. Um pünktlich um 14.30 auf der Fähre Piombino-Olbia zu sein plane ich diesmal lieber etwas mehr Zeit für die Fahrt ein. Diese geht dann auch erwartungsgemäss zäh. Bei Parma Stillstand nach einem Unfall, insgesamt tuckere ich an 5 Crashs vorbei. Ich bin pünktlich am Fährhafen, die Fähre hat allerdings mehr als 2 Stunden Verspätung. Besser so als anders rum. Um etwa 22 Uhr bin ich endlich in Olbia. An der ersten Tankstelle gibt es zuerst mal ein grosses Ichnusa (2012 ist bekanntlich das 100-jährige Jubiläum der Brauerei). Noch vor Mitternacht komme ich in Cala Gonone an. Grosses Hallo bei Toddy und Claudia.

Sonntag 5. August 2012

Obwohl ich am liebsten noch um Mitternacht zur Höhle gefahren wäre gibt es heute erstmal einen Vorbereitungs- und Planungstag. Dieser ist für mich recht entspannt, da ich schon alles parat habe. Darum gibt es einen kurzen Abstecher zum Supermarkt und zum Strand. Die Sonneneinstrahlung ist aber etwas zu intensiv für mein weisses Fell und drum hocke ich auch bald wieder im Schatten am Hotel. Der Kühlschrank ist nun wohlgefüllt mit Ziegenkäse und Bier.

Montag 6. August 2012

Jippee, heute soll es früh losgehen, damit wir nicht schon vor dem Start in der Sonne gebraten werden. Der Wecker steht um 5. Um 5.30 ist Treffpunkt zum Bus einladen. Danach geht es ohne Verzug zum Hafen und zum Beladen des Bootes. Kurz vor sieben laufen wir bereits mit dem Boot aus dem Hafen aus. Mit dabei ist unser unverwüstlicher Kapitän Urs Lips. Auf halber Strecke halten wir das Boot kurz an. Toddy gefallen die langen Wellen nicht. Sie brechen sich in etwa 2 Meter hoher Gischt an der Felsküste. Das Problem ist dass man nicht abschätzen kann wie die Wellen bei der geplanten Rückkehr um Mitternacht aussehen werden. Ein von den Wellen erfasster und an die Felsen geschmetterter Taucher wäre nachts vom Boot aus kaum zu sehen und schon gar nicht zu retten. Wir fällen den Entscheid auf der sicheren Seite und drehen um.

Mir und Manne kribbelt überall es vor lauter Tatendrang. Kurzerhand beschliessen wir zur Su Palu Höhle zu fahren. Manne kennt den Eingang während ich vor zwei Jahren ohne Erfolg im Dornengestrüpp inmitten von Wildschweinexkrementen erfolglos herumgesucht hatte. Nach 45 Minuten Fahrt und 15 Minuten zu Fuss stehen wir vor dem Höhleneingang. Eine wunderbare kühle Brise kommt aus dem Eingang. Nichts wie hinein, draussen wird es nämlich bullenwarm.

Die Su Palu besteht aus einem Eingangsmäander mit einer anschliessenden senkrechten, breiten aber nicht sehr hohen Spalte. Etwa wie Su Molente, aber doch weit genug damit man halbwegs bequem am Seil absteigen kann. Nach 3 oder 4 Stufen stehen wir im System. An allen Ecken wird man mit wundervollem Sinter verwöhnt. Zur Orientierung sind Leuchtplaketten angebracht die sowohl den Weg hinein (gelb) als auch hinaus (rot) markieren. Nach etwa 30 Minuten stehen wir vor einem kleinen Kriechgang. Dieser ist etwa 40 cm hoch, 80 cm breit und knapp 10 m lang. Das Problem ist, dass durch ihn ein etwa 20 cm tiefer Bach fliesst. Da es in der Höhle 16 Grad warm ist robben wir in voller Montour durch. Mit patschnassen Unterziehern gehen wir noch etwa 2 Stunden weiter bis wir an den nächsten Höhlenfluss kommen. Manne will kein zweites Mal nass werden, ich wate nochmal ein Stück den Fluss hinunter inmitten von gewaltigen schneeweissen Sinterformen die aus sicher 10 Metern Höhe bis zur Wasseroberfläche gewachsen sind.

Im Anschluss gen wir gemütlich zurück, trocknen unsere Ausrüstung auf den Felsen und machen uns mit einem kleinen Abstecher in einer Bar auf den Weg nach Hause. Am Abend gibt es einen Vortrag vom Biologen Björn (Dr. von wohlgemerkt!) den wir mit unseren spezifischen Fachfragen (ja und dieses Iso-Dingsbumms da und so…) fast ins Schleudern bringen. Seine Studienkollegin Caroline hat sichtlich Spass und wir werden mit Probengläsern (wasser- bzw. apothekerschnapsgefüllt) ausgestattet.

Dienstag 7. August 2012

Heute gibt es den nächsten Anlauf in der Bel Torrente. Treffpunkt ist wieder um 5.30. Nach einem Teller trockener Pasta (Toddy, ich bin der bessere Koch) laden wir ein und fahren los. Das Meer ist spiegelglatt. Vor dem Höhleneingang sehen wir sowohl den Sonnenaufgang als auch den Mond am Himmel. Wir platzieren ein Trockenfass mit zwei Handys in eine kleine Trockenhöhle in der Felswand. Diese dienen bei der Rückkehr dazu, unseren Boot-Shuttle-Service anzurufen.

Um 8 Uhr springe ich als erste ins Wasser. Beladen mit 4 Stages, einer Trockentube sowie einem bleischweren Schleifsack verharre ich unter dem Boot bis die anderen auch soweit sind.

Kurz nach 9 Uhr haben Toddy und ich den ersten Sifon (1’200 m, 44 m) durchtaucht. Sofort beginnen wir mit dem Materialtransport. Bis Manne und Jogi ankommen haben wir schon einen guten Teil unserer Ausrüstung über die ca. 150 m lange Passage transportiert.

Jogi beschliesst, in der Trockenhalle zwischen Sifon 1 und Sifon 2 zu bleiben. Wir helfen Manne beim Materialtransport, statten Jogi aus mit warmen Klamotten und Essen und machen Treffpunkt 22 Uhr abends ab. Gegen Mittag tauchen wir ab. Die Sicht ist nicht berauschend, etwa 5 Meter. In den teils riesigen Gängen ist dies etwas wenig um die Seitenabgänge richtig zu inspizieren. Die Leine ist auf den ersten 30 Metern zerfetzt. Toddy legt neue Lene, ich wickle die alte auf. Teilweise ist sie im Sand verschüttet. Wenn die Höhle hier richtig anspringt scheint sie gewaltige Sandmassen zu transportieren. Weiter gehts durch einen 40 Meter Schacht, danach wieder hoch auf 12 Meter und im Anschluss in einen unglaublich eindrucksvollen Schacht bis auf 63 Meter. Schade das die Sicht nicht besser ist. Der Fels ist schneeweiss und am “T” im Schachtkopf verschwindet eine der Leine in einem kreisrunden Loch. Während ich etwas herumschaue sind Manne und Toddy schon weiter. Auf 30 Meter hab ich ein deepstop und da schwimmt doch tatsächlich so ein weisses Iso-Dingbumms an mir vorbei. Bevor der arme Kerl weiss wie ihm passiert ist er schon im Döschen. Auf 13 Metern fange ich noch einen zweiten, etwas kleineren ein.

Weite gehts zum Höhlensee. Dieser hat einen Durchmesser von gut 20 Metern und geht in einer Treibsanddüne in den Trockenteil über. Ganz schön unbequem zum Aussteigen. Ich schlage erstmal einen Spit knapp über der Wasserlinie ein und befestige eine Reepschnur. Damit haben wir einen bequemen Platz zum Stages und Scooter abklippen. Im See sind überall Schauminseln. Diese sehen aus wie Bierschaum mit einigen hellbraunen Bröcklein die man auch mit Hefe vom Weissbier verwechseln könnte. Der See wird einstimmig Ichnusa-See getauft.

Jetzt geht es aber an die eigentliche Arbeit. Toddy will ja schliesslich im Sifon 3 tauchen. Wir ziehen die Speleoausrüsung an, Toddy bleibt im Trocki. Toddy nimmt sein backplate, en Seil und den 3l Sauerstoff, ich die Stage, die Ausrüstung zur Schachteinrichtung und die Flossen, Manne nimmt den SF2 Sidemount Kreisel. Dieser ist mit nur 14 Kilo und den Abmessungen einer Stage sehr handlich zu transportieren.

Der Transport über die 540 Meter Distanz mit einige Kletterstellen und einer maximalen Höhendifferenz von 26 Metern dauert mehr als 2 Stunden. Kurz vor dem Schacht zum Sifon 3 befinden sich noch zwei Höhlenseen, welche man aber mit etwas Geschick trocken umklettern kann.

Der Sifon 3 befindet sich am Fusse eines 13 Mete hohen Schachtes. Während sich Toddy und Manne ausruhen richte ich den Schacht ein. im Anschluss seile ich mich zur Wasseroberfläche ab. Ein unglaubliches Kribbeln stellt sich ein als ich als erster Mensch in das klare, grüne Wasser blicke. Der elliptische Höhlensee hat Abmessungen von ca. 4 x 5 Meter. Der Schacht scheint sich unter Wasser steil fortzusetzen, ich meine sogar, eine Gabelung in geringer Tiefe erkennen zu können.

Toddy macht sich parat und seilt erst seine Ausrüstung und dann sich selber ab. Gegen 17 Uhr taucht er ab. Nach ca. 30 Minuten ist er wieder jubelnd zurück. Er hat mehrere Abzweiger entdeckt und nach etwa 100 Metern Strecke bei maximal 17 Meter Tiefe hat er eine Auftauchstelle gefunden in der sich ein grosser, trockener Gang fortsetzt.

Der Ausstieg aus dem Schacht gestaltet sich mit der nassen Ausrüstung als nicht allzu einfach. Toddy hat ein Loch im Trocki und ist schwer wie eine Bleiente. Alles was er abklippen kann hängt er im Seil ein. Nachdem er etwas ausser Puste oben ist hole ich die restlichen Sachen nach oben.

Nach einer kurzen Pause geht es an den Rückmarsch. Auf halber Strecke wird meine Polysub schwach und ich gehe fortan mit einer backuplampe. Irgendwann ist der halbe Kilometer bewältigt. Gegen 21 Uhr beginnen wir mit dem Rücktauchgag durch Sifon 2. Etwa 20 Minuten haben wir ihn durchtaucht. Jogi hat es sich in der Zwischenzeit in einem Notbiwak bequem gemacht.

Wir lassen die Bailout Stages und Scooter zurück und schleppen nur das Nötigste über die Passage. Wir helfen Toddy damit er als erster loskommt und Urs für den Boot-Service anzurufen.

Kurz vor 23 Uhr, etwa 40 Minuten nach Toddy, tauchen auch wir im Sifon 1 ab. Nach 28 Minuten habe ich dank reference RS und nur 1 Stage die 1’200 Meter Strecke hinter mich gebracht und bin unter dem Boot. Jogi und Manne haben wegen einem unfreiwilligen Abstecher in den “Ramo del Bue” etwas länger.

Ab gehts zurück zur Tauchbasis. Nach dem obligatorischen Ausladen gibt es noch ein paar Ichnusa und um 2.30 falle ich nach über 20 Stunden relativ k.o. ins Bett.

Mittwoch 8. August 2012

Der heutige Tag dient zum Ausspannen und Vorbereiten der Ausrüstung für den nächste Tag. Dementsprechend geht es einiges lockerer an die Sache. Ausschlafen, frühstücken, Zeug checken, fachsimpeln. So wie es sein soll hole ich mir einen halben Sonnenbrand und bin deswegen am Abend schon wieder k.o.

Donnerstag 9. August 2012

Der Wecker klingelt um 5, wie schon am Dienstag geht es zügig ans Werk. Heute bin ich der Chefkoch und zur Pasta gibt es Tomatensauce mit geriebenem Schafskäse. Jogi und Manne wollen im ersten Sifon den Polygonzug neu vermessen, Toddy und ich wollen die Passage von Sifon 2 zu Sifon 3 vermessen sowie einen weiteren Sneak Dive in einem Höhlensee nahe der Auftauchstelle nach Sifon 2 machen.

Gegen 8.30 tauchen wir im Sifon 1 ab. Kurz nach 9 sind wir schon in der Passage S1-S2. Gegen 9.30 tauchen wir im Sifon 2 ab. In 20 Minuten haben wir auch diesen durchtaucht.

Ich mache mich direkt an den Marsch zum kleinen Höhlensee neben der künftigen Biwakstelle. Der See ist oval und hat etwa 4 x 3 Meter. Wir taufen den See “Badewanne” da er etwa diese Form aufweist und künftig auch diesen Zweck erhalten wird. Ich hänge ein Reel an und Toddy reicht mir eine Bailoutstage. Ich tauche ab und sehe dass sich der Gang in 2 m Tiefe sofort gabelt. Ich nehme den rechten, kleineren Gang, da dieser steil nach oben geht. Schon bin ich in einer Luftglocke mit einem kreisrunden Gang von etwa 1 m, der sich jenseits meines Lichtscheins fortzieht. Ich kann Toddy zwar hören, sehe aber sein Licht nicht.

Ich tauche wieder an und nehme den anderen Gang. Dieser ist etwa 3×4 Meter gross. Nach einigen Metern gabelt er sich in etwa 10 Metern Tiefe wiederum. Links scheint eine Sandhalde bis zur Oberfläche zu reichen, rechts geht der Gang gross weiter. Ich tauche rechts weiter und gelange wie wir s uns schon vorher gedacht hatten in 16 Metern Tiefe in de Hauptgang des Sifons 2.

Da der Hautausstieg weniger unbequem ist als di glatten steilen Felsen der Badewanne knüpfe ich ein “T” und komme über diesen Weg gegen 10. 30 wieder an die Oberfläche.

Nun ziehen wir uns um für die Vemessung des Trockenteils. Heute soll zum ersten Mal mein System aus DistoX und Pocket Topo auf dem RDPA in den Realeinsatz kommen. Nach kurzem Grübeln ist alles eingestellt und es geht los. Toddy geht vorweg mit der Zielplakette und dem Messbüchlein und markiert die Messpunkt mit rotem Nagellack. Ich gehe hintendrein und nehme die Profile und Längen auf. Das Messbuch brauchen wir nur für Handnotizen.

Es ist eine wahre Freude wie die Höhle in Echtzeit auf dem Display des Pocket PC mitwächst. In etwa 4.5 Stunden haben wir 540 Meter Trockenhöhle in 45 Messpunkten dreidimensional im Kasten. Der Hauptgang zwischen Sifon 2 und Sifon 3 ist somit vermessen. Seitenabgänge markieren wir auf dem Messblatt, diese werden wir in einer künftigen Tour befahren und gleichzeitig vermessen.

Wir sind happy mit dem Ergebnis und machen uns an den Rückweg. Unterwegs sammeln wir noch zwei kleine Tierchen ein. Eines hat seltsame Antennen, das andere sieht aus wie eine Assel. Unser Dr. Björn wird seine Freude haben. Irgendwann sind wir an der 90°-Rechtskurve und sehen unsere Tauchausrüstung. Das Packen der Schleifsäcke und Trockenröhren dauert etwa eine Stunde. Mit dem vielen Sand muss man höllisch aufpassen dass die O-Ringe sauber bleiben. Kurz vor 17 Uhr tauchen wir ab. Murphy spielt uns den ein oder anderen Streich (Controller-Ausfall, Leine verloren etc.), trotzdem sind wir nach 22 Minuten bereits durch den Sifon getaucht.

Jogi und Manne erwarten uns bereits und helfen uns mit dem Materialtransport. Dann gibts erstmal einen anständigen Imbiss für Toddy und mich. Schwarzbrot, Trockenfleisch, Cheddarkäse und kiloweise Süssigkeiten.

Toddy geht auch dieses Mal wieder als erster um das Boot zu organisieren. Ich gehe kurz nach 19 Uhr als zweiter. Ich bin beladen wie ein Esel. 4 Stages und ein Schleifsack. Mein Tariergas für den Anzug wird knapp und ich stöpsele die O2-Stage, weil alle anderen Stages mit Heliumgemischen gefüllt sind.

Trotz viel Gepäck bin ich in weniger als 30 Minuten draussen. Toddy hockt im Sonnenuntergang auf einem Felsen und meint Urs kommt gleich. Ich klippe meine Stages und den schweren Sack ab und düse noch fast eine halbe Stunde zwischen den Felsblöcken herum bis das Boot kommt. Nachdem wir alles eingeladen haben sehe wir den Lichtschein von Jogi und Mann.

Nachdem die beiden an Bord sind macht Urs seine Kühlbox auf: Sandwiches und Bier, ein Traum.

Im Anschluss geht es zuück zum Hafen und zur Tauchbasis.

Freitag 10. August 2012

Der heutige Tag dient dem Waschen und Verpacken der Ausrüstung sowie dem Einpflegen der Vermessungsdaten ins Visual Topo. Beides ist rasch erledigt. Das Pocket Topo hat bereits eine entsprechende Schnittstelle, im Visul Too müssen nur ein paar Eckparameter eingegeben werden. Dummerweise ist mein Handbuch in Französisch.

Beim Cappuccino bestaunen wir die Ausgabedaten. 3D-Ansicht, Schnitt, Plan, Abwicklung…alles auf Knopfdruck. Sifon 3 liegt gegenüber Sifon 2 etwa 5 Meter höher. Da wir im Moment bei beide keinen nennenswerten Flow feststellen konnten kommunizieren die beide möglicherweise nur bei den Winterniederschlägen. Der KeyPoint des Systems scheint in jede Fall der grosse Schacht im Sifon 2 von -12 auf -63 Meter zu sein, in welchem noch einige grosse Abzweiger wenig bis gar nicht betaucht sind.

Ich rufe Maria Masuri ud Leo Fancello an. Die beiden sind lokale Speleo-Urgsteine und seit vielen Jahren meine Freunde. Leo hat die Höhle gemeinsam mit Axel Mahler entdeckt und zusammen mit Alessio Fileccia und Mario Mazzoli einen ersten Höhlenplan von Teilen des ersten Sifons angefertigt. Ihm wollen wir die Ergebnisse als erstes zeigen.

Nach einem anfänglichen Knick nach Westen ziehen sich die 540 vemessen Höhlenmeter zwischen Sifon 2 und Sifon 3 relativ konstant in Richtung Süd-Süd-West. Der Hochpunkt befindet sich etwa 26 Meter über dem Wasserspiegel von Sifon 2, Sifon 3 liegt etwa 5 Meter höher als Sifon 2. Einige kleiner Seitengänge schliessen wieder an den Hauptgang an und wurden vorerst nicht vermessen. Einige Zubringer sin ebenfalls noch nicht befahren bzw. vermessen worden.

Es zeigen sich einige wenige Tropfstellen, allerdings ist diese Jahreszeit sehr trocken. Wir haben keinen Luftzug gespürt und auch nichts weiteres entdeckt (Lebewesen, Ablagerungen, Fremdmaterial) was auf eine direkte Verbindung mit der Oberfläche hindeuten würde.

Leo zeigt uns ein Verwerfung auf der Landkarte, welche zum Canyon Cala Sisine zielt. Das Problem ist aber momentan, dass die Messdaten des Sifon 2 noch zu rudimentär sind. Dies werden wir im Jahr 2013 genauer aufnehmen.

Auf dem Weg zur Cala Sisine befinden sich mehre Dolinen, in den Leo mit seiner Speleogruppe vor vielen Jahren bereits Grabungsarbeiten durchgeführt hat. Allerdings trennen uns an dieser Stelle etwa 400 Meter Fels von der Oberfläche.

Der Sifon 1 der Bel Torente wird von mehreren Quellen gespeist. Dies kann man auch bei der trockenen Jahreszeit gut feststellen. Aus dem Ramo del Bue drückt beispielsweise auch in dieser Jahreszeit spürbar Frischwasser in di Höhle, während das Wasser im hinteren Höhlenteil sowie in den Sifonen 2 und 3 eher steht als fliesst. Im Jahr 2013 wollen wir gemeinsam mit den lokalen Speleogruppen Färbeversuche mit Kaptoren in den Sifonen 2 und 3 durchführen.

Die Schaumbildung im Ichnua-See erscheint Leo seltsam. Diese könnte sowohl organisch bedingt als auch auf eine Verschmutzung zurückzuführen sein. Hier wird ein repräsentative Probe zu entnehmen sein.

Genug gefachsimpelt, der Nachmittag neigt sich dem Ende und auch die Heimreise rückt näher. Ich habe noch zwei Pflichttermine. Su Gologone Bar und Su Gologone Restaurant.

Björn und Caroline sind schon vorausgefahren, Toddy und ich kommen nach. Aus dem Souvenirstand winkt uns schon Sebastiana entgegen, in der Bar sitzt dann die ganze Bande mit Torre, Franco, Federica und natürlich Flavio. Nach ein paar Bier müssen wir nach einem obligatorischen Abstecher zur Quelle weiter ins Restaurant, wo wir bereits einen Tisch reserviert haben.

Das Su Gologone Restaurant ist jedes Mal wieder ein Highlight. Sardische Spezialitäten in einem typischen Ambiente und in einer landschaftlich wunderbaren Lage. Wir lassen es uns gutgehen. Am Ende zeigt uns die Chefin Giovanna ihr Atelier wo im Moment eine Kunstausstellung stattfindet. Auch ein Digestiv darf dabei nicht fehlen.

Toddy hat plötzlich Flavio am Telefon…bei ihnen drüben an der Bar wäre Live-Musik. Wir stellen doch auf “1 Bier” vorbeischauen. Die Stimmung ist bombastisch, die Herren mittleren Alters bieten Rock von den Doors über Clapton bis Pink Floyd dar, wir habe eine Menge Spass. Da es aber nicht bei einem Bier bleibt falle ich erst um halb vier ins Bett.

Samstag 11. August 2012

Schon wieder klingelt der Wecker um 5 Uhr. Nach einem Espresso geht es noch leicht angeschlagen vom Vorabend ins Auto und ab nach Olbia. Die Fähre ist logischerweise schon wieder 2 Stunden zu spät. In Piombino sind es dann gar 3 Stunden Verspätung.

Die weitere Heimfahrt ist dann relativ ereignislos, ein wenig Stau an der Grenze, ein Auffahrunfall genau vor meiner Heimatausfahrt. Gegen 20 Uhr komme ich daheim an.

Ich möchte allen für die super Exploration-Week danken. Ich bin happy mit der guten verbrachten Zeit, stolz auf das Ergebnis alle Ziele ereicht!) und kann es kaum erwarten bis es im Sommer 2013 wieder weitergeht.

Hubert Zistler

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Ankuft bei Protec Sardinia und Hotel La Playa

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Strand von Cala Gonone

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Hubert im Cala Luna Canyon (Nähe Eingang Su Palu Höhle)

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Manne vor der Eingang der Su Palu

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Abstieg inder Spalte nach dem Eingang der Su Palu

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Sinterschmuck in der Su Palu

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Hubert im “nassen Kriechgang”

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Manne am Ende des nassen Kriechganges

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Sinter im Bereich des Höhlenflusses

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Toddy beim Einladen des Busses

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Urs und die Bonex-Flotte

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Toddy und Manne

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In der Nähe des Einganges der Bel Torrente

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Start Sifon 2, Bel Torrente

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Manne, Toddy und Hubert kurz vor dem Abtauchen in S2, Bel Torrente

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Versteinerte Meereslebewesen zwischen S1 und S2, Bel Torrente

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Hubert und Toddy nach getaner Arbeit

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Synchronisieren der Vermessungsdaten

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Diskussion mit Maria Masuri und Leo Fancello

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Passage S2-S3: Screenshot Messdaten Pocket Topo

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Passage S2-S3: Screenshot Polygonzug Pocket Topo

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Passage S2-S3: Plan aus Visual Topo

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Passage S2-S3: Ansicht aus Visual Topo

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Passage S2-S3: Schnitt/ Abwicklung aus Visual Topo

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Passage S2-S3: Draufsicht 3D

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Passage S2-S3: Seitenansicht 3D

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