Tagesausflug in den französischen Jura

Von Oliver

Getreu dem Motto von Sebi Högger („Der frühe Vogel fängt den Wurm“), verabredeten
wir uns um kurz nach 6 Uhr früh in Matzingen. Für ihn startete die Reise noch ein bisschen
früher, die zu kurze Nacht wurde aber mit einem schönen Sonnenaufgang über dem
Bodensee entschädigt!

clip_image002

Nach dem Umladen meiner Ausrüstung in Matzingen ging die Reise wenige Minuten
später los in Richtung Jura.

clip_image004

Unsere Vorfreude wurde mit jeder Minute und zurückgelegtem Kilometer grösser und so
verging die gut dreistündige Fahrt schnell vorüber. Um kurz nach 9 Uhr sind wird in Malbuisson
bei der Source Bleue angekommen.

clip_image006

Auf dem Weg zur ersten Quelltopfinspektion verriet uns der kleine Bach bereits beim Parkplatz,
dass die Quelle wahrscheinlich betauchbar ist und die Bedingungen nicht allzu schlecht sein können.
Beim Quelltopf angekommen, wurde diese Vermutung bestätigt! Der idyllische blaue Trichter sah
sehr einladend und vielversprechend aus.

clip_image008

Das zusammenbauen und hochschleppen unserer Ausrüstung war schnell erledigt. Die Höhle ist mit
einer maximalen Wassertiefe von -21m und geringer Eindringtiefe mit „leichtem“ Equipment betauchbar.
Wir beide tauchten wie üblich den CCR KISS Classic und verwendeten für diese Höhle je eine Stage als Bailout.
(Reservegas)

clip_image010

Natürlich gab es auf dem Parkplatz vorab schon mal die erste „Pre-Pre-Dive-Sequence“…

Nachdem wir in unsere Trockentauchanzüge geschlüpft sind, machte Sebi das erste Apnoe-Scouting
im Quelltopf. Durch die letzten Einträge bei Caveconditions.com waren unsere Erwartungen an die
Sichtverhältnisse relativ hoch. Leider konnten diese nicht ganz erfüllt werden und wir begnügten uns
mit geschätzten 7-10m. Da die Gangdimensionen nicht sonderlich gross sind und die Höhle allgemein
ziemlich eng ist, war dies auf alle Fälle ausreichend!

Noch schnell das Kreislaufgerät auf den Rücken geschnallt und dann gab es auch schon die letzten Checks
und Instruktionen im Quelltopf. Unter den interessierten Blicken einiger Wanderer verschwanden wir still
und blasenlos in der blauen Quelle!

Das Engniss am Eingang war schnell passiert und der Ausgang entsprechend gekennzeichnet. Wir tauchten
zuerst rechts weg bis ans Ende des Siphon 1. Unterwegs gibt es mehrere Engstellen, diese sind jedoch bis
auf eine Ausnahme mit mehr oder weniger Boden-Decken Kontakt problemlos passierbar. Letztere war wirklich eng,
aber nach ein paar Mal hin und her ebenfalls überwunden. Nach dem Auftauchen am Ende vom Siphon 1 und einer
kurzen Besprechung, machten wir uns auf den Rückweg zum Verzweiger im Eingangsbereich.

Dort angekommen, ging es auf die andere Seite Richtung Cascada. Das Ding sieht auf dem alten Plan beim Parkplatz
so wunderschön gross aus, dabei handelt es sich jedoch um eine langgezogene enge Felsspalte. Diese geht von –21m
nahezu senkrecht bis auf 0m rauf und ist absolut nichts für Menschen mit Platzangst 😉 Wir stiegen unter dem tosen
des kleinen Wasserfalls auf und zwängten uns so gut wie möglich in die kleine Auftauchstelle, wo wir vom Wasser aus
den schönen Trockenteil begutachten konnten. Hinunter ging es dann relativ einfach (beim Auftauchen habe ich mir den
Abstieg schwieriger vorgestellt) und wir tauchten gemütlich zurück. Auf dem Rückweg machten wir noch einen Abstecher
ins Cheminée und hatten damit den ganzen Siphon 1 abgetaucht.

Nach rund 60 Minuten Tauchzeit ging es zurück durch das Engniss beim Eingang an die Wasseroberfläche.
Mit einem grossen Grinsen im Gesicht gingen wir zurück zum Auto und verstauten unser Equipment im Auto.

Für mich war es der erste Tauchgang in der Source Bleue, aber sicherlich nicht der letzte! Bei einem zukünftigen Besuch
wäre eine Begehung des Trockenteils sowie das Suchen des Siphon 2 eine interessante Möglichkeit, noch mehr von
dieser schönen Höhle zu sehen!

Vom Höhlentauchvirus infiziert machten wir uns spontan auf den Weg zur 30km entfernten „Pont du Diable“.
Unterwegs genossen wir die wunderschöne Landschaft Frankreichs.

clip_image012

clip_image014

Leider lud diese Höhle mit ihrer trüben Suppe nicht unbedingt zum tauchen ein. Nach dem Fotoshooting und einem
kleinen Imbiss haben wir uns für die Heimreise entschieden.

clip_image016clip_image018

Zurück in der Schweiz verspührten wir ein leichtes Hungergefühl, daraufhin wurde kurzerhand der Tischgrill auf der
Autobahnraststätte ausgepackt! Die anfängliche Skepsis über die 2.5Fr. Einweg- Anschaffung war dann auch schnell
verflogen und wir konnten den schönen Tag bei einem Bier und feinen Würsten angemessen ausklingen lassen!

clip_image020

Alles in allem ein gelungener Tag…

 

Gastbeitrag von Oliver

%d bloggers like this: