Am Freitag ruft Alessandro mich (Hubert) an was ich denn am Sonntag den 27. Februar mache. Eigentlich nichts sage ich. Gut meint er, dann kann ich ja mit in die Elefante Bianco kommen, denn die habe im Moment Sichtbedingungen wie seit Jahren nicht mehr.

Die Fahrt ist zwar recht weit für einen Dive, aber was solls. Am Samstag Abend geht’s los, gegen 23 Uhr beziehen wir ein absolut fantastisches, nagelneues bed+breakfast (Fata Verde).

Sonntag morgen treffen wir uns um 9.30 mit Kumpels von Alessandro an der Quelle. So win Mist, kein einziger Parkplatz. Erstmal runter zur Quelle, meine Güte was für eine Invasion. Eine ganze Schar von Monoflaschentauchern steht am Strand, ready für den dive. Die Jungs verschwinden im Wasser. Wir gehen selbstverständlich davon aus, dass diese Taucher NUR im Quelltopf bis 18 m tauchen. Als wir nach ein paar Minuten keine Bubbles mehr sehen kann das nur an einem „kollektiven Luftanhalten“ liegen.

Wir buckeln in der Zwischenzeit unser Material runter. 3 Stages pro Nase, je ein Scooter, dann noch der Kreisel.

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In der Zwischenzeit tauchen auch noch Alberto Cavedon und Alessio Fileccia auf. Alberto erzählt von seinem gestrigen Vorstoss in der Fontanazzi. Er hat auf 130m Tiefe etwa 250m Neuland verleint und war insgesamt 71 Minuten tiefer als 100m. Alessio Fileccia hingegen ist „alter italienischer Höhlentauchpapst“, kaum ein UW-Höhlenplan der Gegend trägt nicht irgendwo auch seinen Namen.

Nachdem wir unser Zeug unten haben sind auch die Monos wieder aus dem Wasser, endlich haben wir den Strand und auch den Parkplatz für uns. Angerödelt, gegenseitiger Check und ab geht’s. Ziel des Dives ist das Ende der Leine von Alberto Cavedon, welches in 111m Tiefe liegen soll.

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Nach dem Abtauchen stellen wir die fantastische Sicht fest. Unglaublich, sicher 25 Meter. Zweimal auf den Trigger gedrückt, schon sind wir an der Abrisskante der grossen Halle auf 42 Meter Tiefe. Von dort ab geht es senkrecht runter auf 75 Meter Tiefe. Im Unteren Teil der Halle befindet sich ein riesiger Torbogen, sicher 15 m breit. Unter diesem geht der Gang wenig steil weiter bis 95 m Tiefe. Hier befindet sich ein weiterer Schacht, in welchem laut Uwatek derzeit auf -113 Meter das Leinenende ist. Der Schachtboden liegt auf 118 Meter. Dort drehen wir schliesslich um.

Auf dem Rückweg machen wir noch an einigen Stellen zwischen 95 und 65 Metern halt, um den Leinensalat aufzuräumen. Die Deko wird dadurch aber nicht kürzer. Als wir an der Abrisskante auf 42m ankommen können wir es kaum glauben, aber der Eingang strahlt uns wie ein blaues Fenster entgegen, gigantisch. Diese gigantischen Sichtverhältnisse nutzen wir hier gleich noch aus, um einen Abstecher in das obere Gewölbe der Halle zu machen. In diesem Bereich wurden praktisch alle der bislang 13 Todesopfer gefunden. Wir zollen dem Fleck unseren Respekt, tauchen noch in den kurzen Abzweiger hinein, nach etwa 10 m ist ein kreisrundes Loch im Boden, darunter treffen unsere Lampen sicher 20m tiefer die Mainline in der grossen Halle. Ein Hammer.

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Wer hat an der Uhr gedreht…es ist Zeit zum Umkehren. Ach Du Schande, noch 2 Stunden TTS. Stufe um Stufe arbeiten wir uns zur Oberfläche voran, während der Deko treffen wir Alberto Cavedon nochmals.

Im Anschluss heisst es nochmals über 1 Stunde schleppen, da es in der Zwischenzeit angefangen hat zu regnen ist der Weg eine rechte Rutscherei. Irgendwann ist wieder alles im Auto, wir machen noch einen Zwischenstopp für Sandwiches, Coke und heisse Schokolade und im Anschluss geht es an die lange Heimfahrt.

Hubert

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