LOT 2012

So startete ich den vollbepackten Heizölbrenner am Freitag gegen acht, halb neun Abends.
Leider alleine, da Sebi mit Karin, Remo und Bine in Schottland waren.
Auf den Strassen war alles ruhig und so war ich zügig in Basel, auftanken und ab in Richtung
Frankreich.

1.Tag

Gegen sechs Uhr, nach einstündigem Zickzackfahren um tote Tiere im stockdickem Nebel,
traf ich dann endlich in der Montain de Demain in Grammat ein und haute mich im Subi noch
etwas aufs Ohr.

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Nicht alle waren gleich sicher unterwegs…

Als ich um neun dann etwas zerknirscht erwachte stand auch schon der altbekannte blaue
VW Bus von Pascal mir gegenüber und nach einer kurzen Katzenwäsche ging es zum Kaffee
und einkaufen nach Gramat.

Frisch gestärkt fuhren wir dann zur St.George, welche sich ja nicht weit von unserer Unterkunft
befand. Dort angekommen hatte es sogar freie Parkplätze an vorderster Front und dies trotz
sensationellen Bedingungen.

Also fackelten wir nicht lange rum und richteten unser Material beim Quelltopf.
Pascal und ich beschlossen einen TG bis zum tiefen Teil des Siphons zu unternehmen und falls
der Gavin von Pascal das mitmachen sollte allenfalls nach dem Siphon aufzutauchen.

Da die Leistung des Gavin aber dann doch schon nach ca. 1km deutlich nachließ, entschieden wir
uns umzudrehen und der Luftglocke bei ca.300m einen Besuch abzustatten. Die letzten 300m übte
Pascal dann noch wie es ist, einen leeren Scooter hinter sich her zu ziehen. Trotz mehrmaliger
Angebote wollte er keinen Taxidienst.
(Vorgezogenes Fitnesstraining für die Grillade am Abend?)

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Tja Pascal, zwar nur geborgt, aber der läuft und läuft und läuft, auch ohne Duracell 😉

Nach gut 140 Minuten tauchten wir wieder im Quelltopf auf. Beim nochmaligen Betätigen des Gavin
im Quelltopf verabschiedete sich Pascals Relais im GAYVIN und wir konnten das Monster nur mit
geballten Kräften bändigen…
Nach dieser Odyssee wurde bei einem gemütlichen Salami und Käseplättchen mit Thomas und seinen
Tauchbuddys noch etwas gefachsimpelt. Wir besprachen wir den Tauchgang und die anderen waren sich
einig, dass die Sicht hier selten so gut gewesen sei wie heute. Da konnte ich nicht mitreden, da es mein
erster TG in der St.Georges war.
Thomas gab uns dann noch ein paar Infos betreffend der Höhlen und der Bedingungen…

Abends trafen sich dann alle in unserer Behausung zum Kennenlernen und Angrillen.

Dieses mal dabei:

Karin und Michael Klemm, Iris und Thomas Klemm, Die Homburger Familie, Pascal und ich….

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Sofort wurde Pascal von Jule und Sandra in Beschlag genommen. Flucht zwecklos!

2.Tag

St. Saveur stand auf dem Programm. Da wir auch in der Nacht und Nebel GAYVIN-Reparatur-
Mission scheiterten und sich so ein blödes Relais nicht herzaubern ließ, entschlossen wir uns
für einen gemütlichen “zu Fuß” TG bis zum Abzweiger im unteren Gang.

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So hatte ich wenigstens Zeit noch ein paar Fotos zu schießen.

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Mit dem Rebi eh kein Thema mehr ….

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Michael auf dem Rückweg von der hinteren Halle.

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Peter auf dem Rückweg.

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Pascal nach der zweiten verlorenen Partie UW UNO … So geht auch die Deko zügig rum.

Am Habitat fand ich dann noch die Leine von Thomas, welche zur “schwarzen Witwe” führt.
Trotz einiger Versuche musste ich dann einsehen, dass der Eingang für einen Backmountrebi
einfach zu schmal war… Also wieder eine Höhle für die Liste “Sidemount, ich komm wieder”.

Nach dem Tauchen gab es dann wie gewohnt wieder Fleisch, Käse und ein feines Schützengarten…
Dies sollte sich wie auch im letzten Jahr zur Tradition mausern…

3.Tag

SDLF. Von Thomas hatten wir den Tipp bekommen eine kleinere Höhle in der nähe zu besuchen,
da die Bedingungen seiner Meinung nach optimal seien. Jedoch meinte er schon von Anfang an,
dass es ohne Sidemount für uns relativ sportlich werde. Wir ließen uns nicht abschrecken und
machten uns zum Quelltopf auf.

Anfangs war der Quelltopf noch glasklar, aber nachdem wir uns fertig gemacht hatten sank die
Sicht auf bescheidene 0m… Hinter dem Eingang war die Sicht wieder Glasklar und so gelang mir
noch der Schnappschuss vom Höhlenhecht…

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Wie Thomas schon gesagt hatte war dann auch auf –30m Schicht im Schacht und ein sicheres
Weiterkommen mit Backmount nicht wahrscheinlich. Eins ist für mich klar, hier werde ich mal
wieder Sidemount wiederkommen … (Wenn dann halt auch OC )

Noch ein kurzer Schnack und Pascal verabschiedete sich in Richtung CH. Waren ein paar tolle
TG’s mit Pascal! Hoffe das nächste mal noch ein paar mehr….

So fuhr ich dann alleine zu unserer Behausung, wo schon Karin und Thomas auf mich warteten.

Da Michael und Peter den tiefen Loop der Ressel tauchen wollten, entschlossen wir uns Ihnen
einen Besuch abzustatten und gleich auch noch reinzuhüpfen. So tauchten Thomas und ich im Ein-
gangsbereich zum Schacht bei 410m bei sehr guter Sicht.

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Am Eingang zur Ressel.

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Thomas im Schacht.

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Nach gut 80 min waren wir dann auch wieder beim Ausgang und trafen auf Michael und Karin
welche die JJ’s etwas spazieren führten.

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Karin Klemm mit Ihrem JJ im Eingangstrichter.

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Dekobierchen bei Sonnenschein.

4.Tag

St.Saveur. Morgen’s los zur Höhle und wiedermal ganz alleine am Quelltopf. Heute wollten
Michael, Peter und ich im hinteren Raum den Abzweigerzum tiefen Gang suchen. Hinten
angekommen suchten wir leider vergebens. Dank dem ausgeliehenen Bonex (Danke Sebi !!!)
waren wir dann auch zügig durch die zwei Verengungen wieder im tiefen Gang, wo wir auch
unser deponiertes Bailout wieder aufnahmen. Immer wieder spektakulär ist der Fischreichtum
im Quelltopf und im Eingangsbereich der Höhle.

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Gerödel für den Tauchgang.

Mittag’s gab es dann wieder ein gemütliches Picknick bei akzeptablem Wetter.

Peter und ich machten uns auf noch kurz ein paar Höhlenzugänge anzuschauen und so fanden
wir dann auch zuerst die Fonte Belle, welche Schnapsklarwar. Auf dem Weg zur Truffe ging
noch kurz den Hügel hoch, da Peter eine Quelle auf der Karte entdeckt hatte. Naja 20 X 20 cm
sind dann auch für Sidemount zu eng 😉

An der Truffe angekommen war der Quelltopf klar und da ich hier noch nie getaucht war, juckte
es mich in den Fingern. Also rein in den Anzug, Gerät auf den Rücken und ab in den Eingang.
Nach gut 50min hatte ich den Eingang schön aufgegraben, da aber Peter vor der Höhle wartete
betauchte ich nurden Eingangsbereich und war nach 60 min wieder aus dem Wasser. Der Eingang
war frei und so stand einem TG morgen nicht’s mehr im Wege…
(und es kommt immer anders als man denkt…)

5.Tag

Da alle anderen etwas mit Ihren Partnern (und Familie) machen wollten, entschloss ich mich
die Umgebung mal im Alleingang zu untersuchen. So setzte ich mich in den Subi und bei schönstem
Wetter (normal wenn Peter nicht dabei war 😉 Sorry Peter aber der musste sein ….) und guter Laune
auf zur Fonte Belle.

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Mit leichtem Gepäck tauchte ich dann durch die Eingangsröhre und zwängte mich durch die zwei
engeren Stellen am Eingang.

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Da die Pumpe des Pumphaus leider nicht abgestellt war und auf vollen Touren lief, drehte
ich nach 30min wieder um da der Lärm unerträglich für einen entspannten Tauchgang war.

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Schöner bewuchs im Quelltopf.

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Noch ein paar Schnappschüsse im Quelltopf und nach dem obligatem Plättli ging es zur Truffe.
Voller Erwartung freute ich mich auf den Tauchgang. Anstatt Peter, der mit der Familie eine
trockene Schauhöhle anschauen ging, hatte sich Thomas bereiterklärt mich zu begleiten.
Als ich dann aber an der Truffe angekommen war, standen die Pompier de Paris mit Ihrem
Lastwagen da und an einen gemütlichen Tauchgang war nicht mehr zu denken da ich echt
keine Lust hatte am Eingang Schlange zu stehen. Also rief ich Thomas kurz an und wir entschieden
uns dafür, nochmals in der St.Georges einen Tauchgang zu machen.

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An der St.Georges war kaum Verkehr uns so machte ich mein Zeugs schon mal am Quelltopf
parat und wartete auf Thomas.

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Nach einer längeren Zeit erhielt ich einen Anruf von Thomas, der sich im Morast festgefahren
hatte. Also wieder ins Auto und rein in den Wald.

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Ohne große Probleme zogen wir dann seinen Van aus dem Deck und es zeigte sich mal wieder
warum ein 4X4 auch ohne Schnee einen Sinn machen kann.
Nach den anfänglichen Startschwierigkeiten erlebten Thomas und ich dann aber quasi als
Belohnung noch einen Tauchgang bei fast perfekten Bedingungen. Wir sind bis zur Luftglocke
bei 300m und dann dem Gang nach noch gut 50m geschwommen.

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Viele Luftglocken von den OC Tauchern an der Decke.

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In der Auftauchstelle auf –6m.

6.Tag

St.Saveur. Da diverse Taucher uns erzählten, dass die Landenouse und Ressel kaum bis keine
Sicht hatte, fiel uns die Entscheidung in der klaren St.Saveur zu tauchen und den Seitengang
erneut zu suchen nicht wirklich schwer. Gesagt getan und so machten wir uns in gewohnter
Formation auf zur hinteren Halle.

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Dieses mal hatten wir etwas mehr Glück und wir fanden den Eingang zur Weiterführung.
Auf –95m konnten wir einen Blick in den Gang werfen und wussten,hier wollen wir noch etwas
weiter. Aufgrund des etwas knappen Bailout (wir hatten ja nicht damit gerechnet den Gang zu
finden…) machten wir uns wieder auf den Rückweg.

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Beim Auftauchen im glasklaren Quelltopf.

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Und auch Michael ist mit dem Tauchgang zufrieden.

Wieder ein Plättli und Anzug etwas trocknen lassen.

Am Abend sind Peter und ich dann noch in die Cabouy. Die Sicht war tauchbar, aber im Verhältnis
zur St.Saveur… Naja. So scooterten wir bis zum Loop und wieder retour.

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Am Parkplatz noch einen kurzen Schwatz unter Landsleuten und ab nach “Hause” zum Abendessen.
Bei einer guten Flasche St.Saveur berieten wir uns, was morgen getaucht werden sollte.

7.Tag

Wieder ging es zur St.Saveur. Dieses mal wussten wir ja wo es lang ging und genug Bailout hatten
wir dieses mal auch für einen etwas tieferen Tauchgang imGang dabei, also konnte es los gehen.

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Vor dem Tauchgang und nein der mit dem gelben Helm gehört nicht zu uns…

Da wir die Prozedur mit Stageablegen ja  schon ein paar mal durchgespielt hatten lief alles
sehr zügig und wir erreichten die hintere Halle. Ab in den Gang und runter bis –98m, dort
geht der Gang in eine kurze Halde über, bevor sie wieder fast waagrecht, mit schönen Kiesflächen
am Boden weiterführt. Bei –111m war dann für heute Schluss und nach einer entspannten Deko
mit Sonne und Regen genehmigten wir uns noch ein Winner-Schüga.

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Peter hatte leichte Probleme mit den Stirnhöhlen und so viel der geplante Tauchgang in der
Truffe wieder flach. Naja wir haben dafür dann ordentlich Fleisch auf den Grill gehauen.

8. Tag

Alles hat ein Ende… Morgen gemütlich gefrühstückt und dann die große Verabschiedung…
Das Haus abgeben und mit Michael zur Ressel. Wie schon letztes Jahr waren wir zwei wieder
maßlos und wollten den letzten Tag dann doch nicht ganz ungenutzt lassen. Geplant war ein
Tauchgang über den oberen Teil des Loop zum Schacht 7. Letztes Jahr waren wir uns ja bis zum
Sale de Nord gescootert. Nach der üblichen Bailoutschlepperrei und einem Gespräch mit Charly,
John und Rick machten wir uns fertig für den Tauchgang. Wenn ich daran denke das Rick und John
an diesem Tag mal kurz zur Biwakhalle getaucht sind und dort 3 Nächte bleiben wollten, kam mir
unser Tauchgang relativ “klein” vor.
So erreichten wir dann auch unser Ziel den Schacht bei ca.1760m, von dem ich leider kein Foto habe,
da ich das Blitzkabel der Kamera in der trüben Céle geschrottet habe ;-(((
Nach 145min erreichte ich dann die Oberfläche und das Gerödel ging wieder los.

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Irgend so ein “DEPP” hat in der Ressel den Pfeilen die Spitzen abgebrochen… Tolle Leistung eines Helden!
Gegen vier Uhr und einem obligatem Fruchzwerg machte ich mich dann auf den Heimweg in die
kalte Schweiz. Um punkt zwei war ich dann zu Hause und es ging recht müde ab ins Bett…

Danke nochmals an Karin und Michael für die Einladung! Es war eine tolle WOCHE…

Sebi H.

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